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DAS VEGETATIVE NERVENSYSTEM - „Jede Krankheit beginnt im Nervensystem“

Aktualisiert: 17. Juli 2023

Unser Nervensystem ist in ein zentrales und in ein peripheres Nervensystem untergliedert.


Das periphere Nervensystem setzt sich aus dem somatischen und dem vegetativen Nervensystem (VNS) zusammen.


Das vegetative Nervensystem (VNS) wird auch autonomes Nervensystem (ANS) genannt und ist der Teil den wir uns in der Stressmedizin genauer ansehen.




mirwert.de - DAS VEGETATIVE NERVENSYSTEM - „Jede Krankheit beginnt im Nervensystem“
VNS Analyse - Das vegetative Nervensystem


Das VNS steuert alle lebenswichtigen Funktionen in unserem Körper – Atmung, Herzschlag, Stoffwechsel, Verdauung – es kontrolliert, steuert und reguliert, ohne, dass wir uns dazu willentlich anstrengen müssten, es arbeitet also autonom.



Das vegetative Nervensystem (VNS) wiederum unterteilt sich in den sympatischen und den parasympatischen Anteil.


Der sympatische Anteil, der Sympatikus, der häufig auch als „Stressnerv“ bezeichnet wird ist verantwortlich für die Aktivierung aller Systeme und Körperfunktionen, die im übertragenen Sinne bei Kampf oder Flucht gebraucht werden.


Der parasympatische Anteil hingegen ist zuständig für Erholung und Regeneration. Die beiden wirken antagonistisch – sind die beiden in Balance, ist alles gut!


Kommt es jedoch zu einer Dominanz des Sympatikus , kann der Parasympatikus nicht mehr genügend Erholung und Regeneration ermöglichen. Dies hat zur Folge, dass die körpereigenen Ressourcen nicht mehr ausreichend aufgefüllt werden, was dann irgendwann in die Erschöpfung, burnout und Krankheit führt.


Aus dieser einfachen Darstellung heraus können wir bereits sehen, dass jede Krankheit ihren Anfang im vegetativen Nervensystem findet. Chronischer Stress führt somit unweigerlich zu Energiemangel des Körpers und zu einer Aktivierung des Sympatikus. Oft merken wir jedoch gar nicht, dass wir in einem sympatikusdominierten Zustand sind, da uns der chronische Stress als solcher gar nicht bewusst ist oder wir einfach daran gewöhnt sind.


Viele Patienten kommen zu uns in die Praxis mit relativ „diffusen“ Beschwerden, wie Reizbarkeit, häufigem Harndrang, Einschlafstörungen, erhöhtem Blutdruck, mangelndem sexuellem Interesse, morgendlicher Müdigkeit, Verspannungen (vor allem im Nacken-, Kiefer- oder Rückenbereich), Gedankenkarusell, Reizdarm, übermäßigem Schwitzen, Unruhe, Nervosität, Konzentrationsschwierigkeiten, Wortfindungsstörungen oder ähnlichem und meinen „sie hätten im Moment gar nicht so viel Stress, also nur das übliche….“


Genau hier liegt das Problem, wir nehmen unsere Stressoren gar nicht mehr wahr, zu sehr sind sie Teil des Alltags geworden: Unser Berufs- und Alltagsleben hat sich radikal verändert und mit der Digitalisierung nochmals einen Turbo eingeschlagen: ständige Erreichbarkeit, Kinder in die Betreuung bringen, den perfekten Kuchen backen fürs Familienfest, Elternabend, Steuererklärung, Arzttermin, Abgaben für den Chef, abends nochmal schnell die Emails checken, WhatsApp beantworten….der mental load, die Vielfalt unserer täglichen so „normalen“ Aufgaben unterscheidet sich deutlich vom Leben unserer Vorfahren, deren Hautstressquelle vielleicht der Säbelzahntiger war, um danach bei Anbruch der Dunkelheit am Lagerfeuer zu entspannen.


Neben all den Informationen und Eindrücken tritt unser persönliches Wohlbefinden, das Gefühl für unseren eigenen Körper häufig in den Hintergrund. Somit fällt es uns vor lauter „Funktionieren“ immer schwerer wahrzunehmen, wie es uns wirklich geht.


In unserer Praxis messen wir bei allen Patient:innen das vegetative Nervensystem mittels der VNS-Analyse, als Ausgangsstatus, therapiebegleitend oder eben als Prävention.


Die Ungleichgewichte im Verhältnis von Sympatikus und Parasympathikus korrelieren mit dem Grad der Gesundheit oder Krankheit und gelten in der Stressmedizin als Goldstandard.

Wir wissen heute, dass sich in allen chronischen und systemischen Erkrankungen eine erniedrigte Herzratenvariabilität findet, diese machen wir uns bei der Messung zunutze.


Die VNS-Analyse ist wissenschaftlich anerkannt, evidenzbasiert und wird in den nationalen Versorgungsleitlinien empfohlen. Anhand des Ergebnisses ist es möglich Therapiepläne, Tipps und eventuell weitere notwendige Untersuchungen anzuordnen.


Ziel ist es eine möglichst hohe Variabilität und somit Anpassungsfähigkeit herzustellen.



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